Ich hätte gerne Informationen zur In-Vitro-Fertilisation im natürlichen Zyklus
Die Einbeziehung des natürlichen Zyklus in die Protokolle der künstlichen Befruchtung erfreut sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit. Bei diesem Verfahren beobachten wir die erste Hälfte des Zyklus der Frau ohne medikamentös einzugreifen. Die Entnahme der Eizellen erfolgt, wenn die Umstände für ein Auslösen der Reifung der Eizellen gegeben sind. Es folgen die Befruchtung im Labor und der Embryotransfer. Alternativ besteht die Möglichkeit einer Kryokonservierung des Embryos, um eine bestimmte Anzahl mit dem Ziel einer Steigerung der Erfolgsaussichten zu sammeln. So attraktiv eine In-Vitro-Fertilisation im natürlichen Zyklus erscheinen mag, weil hier der Einsatz von Medikamenten vermieden wird, sollten wir doch nicht vergessen, dass sie auch einige Nachteile hat. Es handelt sich um ein Verfahren, das Zeit brauchen kann, bis es zum Erfolg führt, weshalb es zeitaufwändig und für das Paar oftmals auch psychisch belastend ist. Außerdem besteht ohne Medikation stets das Risiko, dass man am Ende ohne Eizelle dasteht oder den normalen Follikelsprung verpasst, was für das Paar oft mit besonderem Stress verbunden ist. Die In-Vitro-Fertilisation im natürlichen Zyklus ist ein nützliches Werkzeug, das aber nicht für jedermann geeignet ist. Ein Reproduktionsmediziner kann Sie beraten, ob sie zu Ihrem Fall passt, und Ihnen dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.
Ich bin 33 Jahre alt und mein Mann 34, wir versuchen nun schon seit fast 17 Monaten ein Baby zu bekommen, ohne Erfolg. Die Ultraschalluntersuchung hat keine Symptome einer Endometriose ergeben. Ist ein CA125-Wert von 20,1 bei einem obersten Referenzwert von 35 ein Hindernis für die Empfängnis?
In der Tat kann sich die Endometriose als tückischer Gegner für den Traum eines Paares erweisen, eine Schwangerschaft zu erzielen, insofern 10-15 % der Frauen im gebärfähigen Alter davon betroffen sind. Ein Anteil, der bei Frauen mit Fruchtbarkeitsproblemen ansteigt. Leider ist der Indikator CA125 für die Diagnose einer Endometriose von nur begrenztem Wert. So ist auch in Ihrem Fall der CA125-Wert umstritten. Andererseits haben viele Frauen mit Endometriose oft keine klinischen Zeichen oder störende Symptome, sondern nur Probleme mit der Fruchtbarkeit. Eine endgültige Diagnose dieses Leidens kann nur durch eine diagnostische Laparoskopie und eine histologische Untersuchung verdächtiger Herde erfolgen. Wir empfehlen Ihnen, keine übereilten Entscheidungen zu treffen. Eine Beurteilung durch Embryolab wird Ihnen eine konkrete Einschätzung liefern. Auf Grundlage der von Ihnen gelieferten Daten ist eine Endometriose als Ursache Ihres Problems eher unwahrscheinlich. Aber selbst wenn das Gegenteil zutreffen sollte, können die modernen Behandlungsprotokolle und Verfahren der In-Vitro-Fertilisation Ihnen dabei helfen, ans Ziel zu gelangen.
Welche sind die Vor- und Nachteile beim Versuch eines Paares durch künstliche Befruchtung ein Kind zu bekommen und wie sehr wird ihr Leben dadurch beeinflusst?
Die von Ihnen angesprochenen Fragen erfordern eine lange und ausführliche Erörterung, aber wir werden versuchen, auf die wichtigsten Punkte einzugehen. Die künstliche Befruchtung ist das Instrument, das wir haben, um Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch zu einer Schwangerschaft und der Geburt eines gesunden Babys zu verhelfen. Der große Vorteil liegt darin, dass wir jedes Stadium des Fortpflanzungsverfahrens kontrollieren und durch spezielle Untersuchungen feststellen können, wo das Problem liegt. Insofern wir die Ursache des Problems kennen, können wir Lösungen anbieten, die die Erfolgsaussichten steigern. Andererseits ist der größte Nachteil einer In-Vitro-Fertilisation der Preis, den man dafür zahlen muss, und zwar nicht nur der finanzielle, sondern auch der emotionale. Es handelt sich um ein Verfahren, mit dem das Paar psychologisch umgehen muss, weil es Zeit und Willenskraft in einem Maße beansprucht, das den Alltag der Partner beeinflussen kann. Aus diesem Grunde muss das Kinderwunschzentrum der Wahl psychologische Unterstützung durch einen Fachpsychologen für assistierte Reproduktion anbieten.